Ziele und Prinzipien
Das Projekt hat das Ziel, eine innovative Kleingartenanlage mit einem Gemeinschaftsgarten und privaten Parzellen zu entwickeln. Das Leitbild dabei ist das Prinzip des Waldgartens. Es sollen ökologische Funktionen wie Bodenschutz, Klimaregulierung und Biodiversität mit sozialen Funktionen wie Umweltbildung, Erholung, Lebensmittelproduktion und Begegnung vereint werden. Dabei ist ein wesentliches Anliegen, neue Gemeinschaften und Beziehungen zwischen Menschen, aber auch zwischen Menschen und Natur zu schaffen.
Beim Gärtnern nach dem Waldgarten-Prinzip stehen folgende Punkte im Fokus:
- Dauerhafter Bewuchs durch mehrjährige Pflanzen in mehreren Schichten
- Hoher Anteil an Gehölzen
- Essbare Pflanzen als Nahrung für Menschen und Tiere
- Obstbäume, Beerensträucher, Wildobst, essbare Stauden und Kräuter
- Schutz des Bodens
- Positiver Beitrag zum Klima
- Umweltbildung
- Große Vielfalt an Pflanzen und Tieren
- Gemeinschaftliches, ökologisches Gärtnern
Projektträger und Beteiligte
Das Projekt „Urbane Waldgärten: Mehrjährig, mehrschichtig, multifunktional“ wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Jennifer Schulz vom Institut für Umweltwissenschaften und Geographie der Universität Potsdam koordiniert das Projekt und begleitet den Waldgarten wissenschaftlich mit Unterstützung von Lea Matscheroth, Mercedes Schroeder und Luca Durstewitz. Träger und Bauherr der Anlage ist der Bezirksverband Berlin-Süden der Kleingärtner e.V. mit Stefan Meier in der Projektleitung und Kimberley Müller für die gärtnerische Beratung und Gruppenbetreuung. Die Koordination der Umweltbildung liegt in den Händen von Julia Viebranz-Wiatrek vom Freilandlabor Britz e.V.
Lage des Waldgartens Berlin-Britz
Südlich des Britzer Gartens am Leonberger Ring 54 (Eingang: Roter Pfeil), erreichbar über den Hochspannungsweg.
Struktur der Gartenanlage
Die Fläche der Waldgarten-Anlage umfasst insgesamt ca. 2,8 Hektar (28.000 m²). Diese teilt sich auf in:
- 6.000 m² gemeinschaftlicher Waldgarten, davon 1.000 m² Umweltbildungsfläche, letztere betreut durch das Freilandlabor Britz e.V.
- 60 private Parzellen, jeweils 3-7 davon zusammengefasst in eingezäunten Clustern, wobei es zwischen den Parzellen keine Zäune gibt (insgesamt 12.000 m²)
- 10.000 m² parkartige Gemeinschafts-Grünfläche entlang der Wege, mit Obstbäumen und Beerensträuchern, die öffentlich zugänglich ist
In allen Bereichen (Gemeinschaftsgarten und Parzellen) wird das Prinzip des Waldgartens in unterschiedlichen Nutzungen und Intensitäten umgesetzt.
Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen
Waldgärten erfüllen verschiedene Funktionen in der Stadt. Um die Effekte eines Waldgartens besser zu verstehen und zu vergleichen, werden verschiedene Aspekte unter die Lupe genommen. Ein Team der Universität Potsdam koordiniert und führt Forschung zu folgenden Bereichen durch:
- Artenvielfalt von Tieren & Pflanzen
- Klimaregulierung & Klimaanpassung
- Bodenentwicklung & Bodenleben
- Gemeinschaftsentwicklung & Wohlbefinden
- Umweltbildung & Wissenstransfer
- Nahrungsmittelanbau & Ertrag
Teilweise wird die Forschung in Citizen Sciences, also „Bürgerwissenschaftler*innen“ Formaten durchgeführt. Aktuell kannst Du durch die AG Monitoring zu den Thema „Artenvielfalt von Tieren“ und „Nahrungsmittelertrag“ mit forschen!
Weiterführende Informationen
Für weitere Einblicke in das Projekt besucht gerne diese Webseiten: